Sicherung des Hundes
Ein Hund aus dem Tierschutz
Es sollte Ihnen immer klar sein, dass ein Hund aus dem Tierschutz eine ungewisse Vorgeschichte haben kann. Die Hunde aus dem Ausland haben sehr oft keine guten Erfahrungen bisher gemacht.
Auch wenn sie vor Ort als ruhig, lieb und nett beschrieben werden, gibt es dafür keine Garantie, dass es in dem neuen Zuhause dann auch so ist. Die Hunde sind aufgeregt vom Transport, der neuen Umgebung, den fremden Menschen, den unbekannten Umwelteinflüssen. Der Hund ist jetzt nicht mehr einfach einzuschätzen und reagiert auch unter Umständen völlig Unberechenbar.
Ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Aspekt, wenn ein Hund einzieht.
Die Abholung
Bevor Sie Ihren Hund abholen sollten Ihnen die Maße des Hundes (Hals- und Brustumfang, ungefähres Gewicht) bekannt sein.
Holen Sie bitte ihren Hund am vereinbarten Abholungsort ab. Bringen Sie bitte eine geeignete Leine (an beiden Enden einen Karabinerhaken) oder zwei einfache Leinen, ein geeignetes Halsband und ein geeignetes Geschirr (bestenfalls ein Sicherheitsgeschirr – Quelle z.B. www.Sientas.de) mit. Halsband und Geschirr sollten variabel verstellbar sein. Achten Sie bei der Leine bitte auf eine gute Qualität der Karabinerhaken, die nicht brechen und richtig schließen. Bringen Bitte KEINE Rollleine (Flexi-Leine) mit.
Wenn sie ihren Hund abholen und er ausreichend gesichert ist, dann gehen Sie ein paar Schritte mit ihm, damit er erleichtern kann. Beobachten Sie ihren Hund, damit sie ggfs. im Notfall schnell handeln können. Halten Sie ihren Hund erstmal von den anderen Hunden fern, da die Hunde alle gestresst sein könnten durch diese Ausnahmesituation für die Hunde. Sehr unsichere oder ängstliche Hunde sollten erst an einen ruhigen Ort gebracht werden um mit Ihnen kurz zu laufen.
Sicherheit für Hund und Mensch steht an erster Stelle!
Der Transport im PKW
Eine ausreichende Sicherung für Hunde in Fahrzeugen ist gesetzlich vorgeschrieben und wird bei Missachtung mit Geldstrafen geahndet.
Transportbox
In einer ausreichend großen Transportbox fühlen sich viele Hunde sicher wie eine Höhle und können nicht so schnell entwischen. Achten Sie darauf, dass auch die Transportbox im Fahrzeug rutschfest gesichert ist.
Rücksitzbank
Der Hund kann auch auf der Rückbank mitfahren. Er ist dort mit einer speziell für Hunde geeignete Anschnallvorrichtung zu sichern.
Kofferraum
Wird der Hund im Kofferraum transportiert, so sollte ein passendes sichereres Hundegitter zur Absicherung in den Fahrgastraum vorhanden sein. Ein Netz ist nicht ausreichend. Bitte beachten Sie, dass der Hund die Möglichkeit, bevor der Kofferraum verschlossen wird, durch die Heckklappe zu entwischen.
Daher muss der angeleinte Hunde im Kofferraum mit der Leine, die durch das Hundegitter geführt wurde, von einem Helfer auf der Rücksitzbank gesichert werden. Erst nachdem der Kofferraum geschlossen wurde kann der Hund ab geleint werden.
Für das Ausladen des Hundes aus dem Fahrzeug leinen sie den Hund erst über die Rücksitzbank an, öffnen den Kofferraum und lassen Ihren Hund gut gesichert aus dem Kofferraum gelangen.
Zuhause angekommen
Auch hier sollten Sie auf die Sicherung des Hundes achten!
In den nächsten Tagen sollten sie den Hund genau beobachten. Sie lernen ihn besser kennen. Bis sie ihn aber richtig einschätzen können braucht es einige Zeit. Die ersten Spaziergänge sollten daher auch nur mit der doppelten Sicherung stattfinden. Auch im Garten sollte sich der Hund erstmal bitte NUR mit Schleppleine bewegen. Der Hund könnte Schlupflöcher finden und entwischen oder über den Zaun springen. Viele Hunde können auch sehr hohe Zäune überwinden.
Bevor sie Besuch empfangen vergewissern sie sich, dass ihr Hund nicht aus der Türe entwischen kann. Immer erst umschauen und gucken wo der Hund ist. Diese Regeln sollten für alle Familienmitglieder gelten. Es ist leider so, dass es leider oft vorkommt, dass sich der Hund schnell vorbeimogelt und entwischt.
Ableinen? Ab wann?
Bitte leinen Sie den Hund erst nach einigen Wochen ab.
Erst muss eine echte feste Bindung da sein und der Rückruf muss vorab (an der Schleppleine) sicher trainiert worden sein. So gerne sie dem Hund auch von Anfang an Freilauf gewähren wollen, bitte tun sie dies nicht.
Vertrauen und Bindung zwischen Mensch und Hund benötigen viel Zeit und Geduld!
Am Anfang orientiert sich der Hund an Ihnen und lernt mit Ihnen seine Umgebung kennen. Er folgt ihnen ist zutraulich und „hört“ vielleicht auch. Aber lassen sie sich nicht täuschen.
Nach einiger Zeit ist der Hund sicherer und mutiger geworden und „gaukelt“ eine Bindung vor. Er kennt seine Umgebung und nutzt den Freilauf wegzulaufen!
Über den Tierschutzverteiler kommen fast täglich Meldungen von Hunden rein, die direkt vom Transport oder in den ersten Tagen und Monaten entlaufen sind. Es geschieht nie aus Absicht! Die Hunde kennen sich meist nur in der näheren Umgebung aus, geraten in Panik oder verunglücken.
Deswegen ist es sehr wichtig, dass Sie sich und dem Hund genügend Zeit geben eine echte Bindung aufzubauen und den Rückruf zu trainieren!!!
Wir empfehlen eine Hundeschule zu besuchen.